14 Jahre sind vergangen seit ich Litauen besucht habe. 14 Jahre und ich sehe den Ort Varena noch vor mir als wäre es gestern gewesen, dass ich die Straßen entlang gelaufen bin und in eine Welt eingetaucht bin, die mir bis dahin völlig fremd war. Diese Bilder sind bis heute in meinem Kopf. 14 Jahre lang denke ich seither zurück und bin noch immer beeindruckt. Beeindruckt von einem Land mit Geschichte. Beeindruckt von einem Land mit so vielen verschiedenen Einflüssen. Und doch ist es ein Land, was es so wohl nicht ein zweites mal gibt.
Meine Reise startete auf dem Seeweg. Die Fähre brachte mich hin. Die Fahrt war stürmisch und aufregend. Eine Fahrt, die ich wohl nie vergessen werde. Wie sollte ich auch, wenn die Wellen bei Windstärke 10 immer wieder vorn an den Bug schlugen. Dazu ein Schiff, ausgerüstet mit 4 Motoren, von denen aber nur noch einer lief. Eine ,,Kreuzfahrt“ der besonderen Art. Ohne Luxus, aber dafür mit einem weiteren, nicht eingeplanten Tag, auf hoher See und Windstärke 10. Doch der Weg sollte sich lohnen.
Es war Ende Oktober. Der Frost hielt schon Einzug. Die Straßen am Morgen waren bedeckt von kleinen Eiskristallen. Die Landschaft sah aus, als schliefe sie einen langen und erbitterten Schlaf. Es war still. In der Ferne hörte man einen Hund bellen. Ein Zeichen von Leben, in dem so verträumten Städtchen Varena im Süden des Landes. Die kleinen Holzhäuser träumten einen tiefen Traum. Es war friedlich dort und freundlich. Die Menschen waren so herzlich, dass ich mich noch genau daran erinnern kann.
In der kleinen Wohnung in einem alten Plattenbau, am anderen Ende der Stadt, stand eine klassische Gitarre unter dem Teppich der an der Wand hing. Die leisen Töne und der Gesang meiner Gastschwester klingen bis heute in meinem Kopf nach. Wenn ich Plattenbau sage, so meine ich ein Hochhaus. Die Balkone waren alt und wirkten auf mich nicht sonderlich vertrauenswürdig. Auch das war eine Seite des Landes.
Hin und wieder konnte ich mich dabei erwischen, wie ich mit offenem Mund da stand, wenn mir zum Beispiel ein kleiner Holzwagen mit einem Gaul davor den Weg kreuzte. Das Landleben, war dort definitiv noch nicht verloren. Diese Erinnerungen haben sich festgesetzt. Und hin und wieder bemerke ich, wie sie sich in meine Gedanken schleichen. Dann sehe ich sie wieder, die Holzhütten auf den zugefrorenen Feldern. Ein Bild, dass ich nie wieder so gesehen habe. Und ein Bild, dass sich so sehr von dem unterschied, was ich kannte.
Wenn ich heute die Bilder von damals betrachte, so bleibt eine Erinnerung bestätigt: Dieses Land ist wunderschön! Es hat so einiges zu bieten und schmeichelt mit seiner Idylle. Und ich bin mir sicher, dass ich eines Tages noch einmal dorthin reisen will. Auf den Spuren meiner Erinnerungen. Erinnerungen von einem Mädchen, dass durch diese einzigartigen Erfahrungen nicht genug kriegen kann vom reisen und neugierig auf die Welt geworden ist.
Welche Erfahrungen haben euer Leben geprägt? Gibt es Orte, die euch seit Jahren beeindrucken?
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