Wenn man an Island im Winter denkt, dann kommen einem ganz unweigerlich eisige Landschaften in den Kopf. In der Regel hat Island aber sogar ein sehr mildes Klima, da der Golfstrom direkt an der Insel vorbei führt. Trotzdem findet man sie: Eislandschaften.
Wer nach Island reist, der kommt an einer Sache garantiert nicht vorbei: Wasser! Du findest es in jeder erdenklichen Form auf Island: als wilde Wasserfälle, Schnee und Eis und sogar als heißen Wasserdampf, der von den heißen Quellen Islands aufsteigt.
Als ich mich für eine Reise nach Island im Winter entschied war mir klar, dass ich diese Naturgewalten zu spüren bekommen würde. Auf meiner Rundreise um die Insel war ich hauptsächlich auf der Ringstraße unterwegs. Diese geht einmal um die Insel und ermöglicht Dir an vielen Stellen halt zu machen, an denen es etwas zu sehen gibt. Auf Island sind Sehenswürdigkeiten sogar mit einem speziellen Zeichen ausgeschildert. Obwohl der Süden der Insel zu meiner Reisezeit regnerisch war, war es doch angenehm mild. Das änderte sich jedoch schlagartig, als ich immer weiter in den Norden der Insel vordrang.
Schon auf meinem Weg machte sich Schnee und Eis breit. Der Weg vor mir war nicht mehr zu sehen und Straßen und Mooswiesen wurden zu einem schirr endlosen, weißen Feld voller Schnee. Zum ersten mal wusste ich, wieso ich bei der Abholung meines Mietwagens Spikes an meine Reifen bekommen hatte. Es wäre nicht auszumalen gewesen, steckte ich doch nun mit normalen Winterreifen auf dieser Eisfläche fest. Doch so unsicher ich auch war: Um so länger ich auf dieser Eisfläche unterwegs war, um so mehr Vertrauen bekam ich zu den Spikes und zu meinen Fahrkünsten. Spätestens als mich ein einheimischer mit Tempo 100 auf einer vereisten Fläche überholte, wurde mir klar: Das hier scheint ganz normal zu sein.
Angekommen in meinem Gästehaus erholte ich mich schnell von den Strapatzen der Fahrt und freute mich schon auf den nächsten Tag. Als ich am nächsten Tag aufwachte, war von Schnee und Eis erst einmal nicht mehr viel zu sehen. Die Straßen konnten befahren werden und so machte ich mich auf den Weg zum nächsten Wasserfall auf meiner Liste.
Auf dem Weg zum Dettifoss wurde die Landschaft wieder schneebedeckter. Hier musste das Schneetreiben von gestern sein Unwesen getrieben haben. Am Dettifoss verschlug es mir dann fast den Atem. Der Wasserfall erkämpfte sich seinen Weg durch eisbedeckte Felder. Pflanzen und Gräser waren zugefroren und bildeten Eiskristalle, die sich den Weg in Richtung Himmel bahnten. Der gewaltige Wasserfall schoß mit einer unbändigen Macht zwischen Schnee und Eis in die Tiefe. Hier machte Island seinem Namen gerade alle Ehre. Es war ein Eis-Land. Wie konnte man diesen Ort anders nennen?
Doch als ich dachte, ich hätte schon jede eisige Facette Islands gesehen, wurde ich eines besseren belehrt. Es ging für mich weiter zum Godafoss. Der Waserfall der Götter. Dort spürte ich die gewaltige Stärke, die Eis und Wind mit sich brachte.
Keine paar Minuten dauerte es, bis ich anfing meine Haut auf meinem Gesicht nicht mehr zu spüren. Das Termometer zeigte -15 Grad an. Das eisige Wasser des Wasserfalls sprühte mit jedem Windhauch in meine Richtung. Es war kaum möglich voran zu kommen. Ich packte mich so gut es ging in meine dicke Wind- und Wetterjacke ein, den Schal bis über die Nase gezogen. Die Augen öffnete ich immer nur kurz, um sie nicht dem eisigen Wind auszusetzen. Meine Hände spürte ich trotz dicker Handschuhe nicht mehr an meiner Kamera, mit der ich dieses Naturwunder festhalten wollte. Doch dieser Anblick war zu schön und so versuchte ich auch mit eisigen Händen das entgegenkommende Sonnenlicht über die schirr endlose Eisfläche mit der Kamera einzufangen. Ein Moment, den ich wohl nie wieder vergessen werde.
Eiskalt und glücklich einen solchen Moment erlebt zu haben, saß ich im Auto auf der Fahrt ins Hotel. Und so klein mein Mietwagen auch war, er machte mir gerade das größte Geschenk, für das ich bis heute dankbar bin: Sitzheizung!
Island im Winter:
Worauf solltest du bei deiner Reise nach Island achten?
Das Wetter kann sich innerhalb von Minuten ändern. Und damit meine ich nicht, dass es mal einen Regenschauer geben kann. Auf Island kannst du dich im einem Moment in frühlingshafter Sonne befinden und 5 Min später in tiefstem Schnee und Eis. Bei deiner Reise solltest du also sowohl die richtige Kleidung dabei haben, als auch das passende Auto mieten, um sicher von A nach B zu gelangen.
Island im Winter:
Wie finde ich den passenden Mietwagen?
Die meisten Mietwagenanbieter sind auf die Gegebenheiten Islands perfekt vorbereitet und bieten Autos mit Spikes an. Besonders im Winter solltest du auf diese Variante zurückgreifen. Aber auch im Sommer kann das Wetter manchmal unberechenbar sein. Zum Glück lassen dich die meisten Anbieter im Winter nicht mal ohne Spikes los. Doch mir sind auf meiner Tour auch Reisende begegnet, die mit Sommerreifen auf ihrem Fahrzeug im Schnee feststeckten, da sie der Meinung waren, auf der Ringstraße reiche dies aus. Darauf würde ich mich nicht verlassen. Am kleinen Flughafen in Keflavik gibt es aber ein paar süße, kleine Mietwagenanbieter, die dich gut beraten und dir helfen, dass richtige Auto für dich zu finden. Ansonsten kannst du natürlich auch vorab online buchen, zum Beispiel bei Billiger Mietwagen.
Island im Winter:
Welche Kleidung sollte ich mitnehmen?
Eigentlich musst du auf Island auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Daher eignet sich am besten die Zwiebeltechnik. Viele Schichten Stoff übereinander die du an, oder ausziehen kannst, je nachdem wie das Wetter sich verhält. Auch auf Whale Watching Touren wird dir dieser Tip geraten, denn auf dem Wasser kann es schnell sehr kalt werden. Ich empfehle dir zudem eine Wetterjacke, die dich auf alle Wetterlagen vorbereitet. Ich nutze seit Jahren meine Winterjacke von Jack Wolfskin, die mir immer gute Dienste geleistet hat:
Island im Winter:
Welche Vorteile hat eine Reise im Winter?
Im Winter nach Island zu reisen hat einige Vorteile. Zum Beispiel kannst du nur im Winter die wunderschönen Nordlichter sehen. Die Nächte sind lang und es gibt am Tag nur wenige Stunden Tageslicht. Doch die Nordlichter geben ihr bestes, um die dunklen Nächte magisch zu machen.
Ein Winter in Island gibt dir zudem die Möglichkeit eine Gletscherwanderung oder Eishöhlentour zu machen. Auch dieses Abenteuer kannst du nur im Winter erleben. Zudem sind die Hotels und Unterkünfte oft günstiger als im Sommer und auch Flüge haben oft Angebote für den Winter.
Wenn du noch mehr Infos für deine Reise nach Island suchst, dann schau doch mal hier vorbei: Die besten Tipps für deine Island Reise!
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